Diesellokomotiven
Mit dieselhydraulischen 360 PS Loks fing es an -
die V36 spätere BR 103 der Deutschen Reichsbahn

Museumslok V36 027 der Deutschen Reichsbahn (Foto Udo Riccius)


eine Wehrmachtsgraue V36 der Vorkriegsversion
noch vor dem zweiten Weltkrieg gebaut und erprobt sind die ersten Loks der Baureihe 36 an die Wehrmacht zu Versuchszwecken geliefert worden. Da die ersten Fahrversuche noch geheim bleiben sollten rangierten die Loks in grauer Farbe in Bahnanschlüssen der deutschen Wehrmacht. Mangel an Diesel beendeten noch vor Ausbruch des Krieges die Versuche.Nach dem zweiten Weltkrieg hatten beide Deutsche Staaten die V36. Die Reichsbahn ordnete die Loks ab 1970 als Baureihe 103 ein. Als Splittergattung mit weniger als 30 Loks wurde die Lok nur im Norden der DDR heimisch. Durch Mangel an Ersatzteilen und natürlichen Verschleiß waren Mitte der achziger Jahre die Bestände aufgebraucht. Letztes Bahnbetriebswerk war Hagenow Land. Die V36 027 wurde von der Deutschen Reichsbahn museal erhalten.
   
Die Bahnhofs Kö , Baureihe 100 der Deutschen Reichsbahn

die Arnold Kö in TT ist eine hervorragende Rangierlok


die Deutsche Bundesbahn lackierte ihre Kö 2 in Weinrot u.B.z. eine Gardinen Köf, so wurden die Loks mit offenen Fenstern und ohne Türen bei der Bundesbahn bezeichnet


auf vielen kleinen Bahnhöfen hat sich diese kleine Bahnhofsrangierlok bis zum Verkehrsrückgang nach der politischen Wende in der ehemaligen DDR halten können. Vor dem zweiten Weltkrieg gebaut haben die 100PS starken Loks das Rangiergeschäft vieler kleiner Bahnhöfe erfüllt. Die Loks wurden auch als Kö 2 bezeichnet wobei die 2 für die Leistungsklasse stand. Auch kurze Übergabeleistungen zu Nachbarbahnhöfen, besonders auf  Nebenstrecken wurden erbracht. Die Loks bis zur Ordnungsnummer 799 haben mechanische Getriebe, ab 800ff. ist ein hydraulisches Getriebe eingebaut. Das Typische Kettenrasseln der Bahnhofsloks gehörte über Jahrzehnte zum gewohnten klang auf den kleineren Bahnhöfen. In Ostsachsen hatten die Bahnhöfe Seitschen, Sohland, Wilthen, Neukirch Ost, Großpostwitz, Großschönau und Oberoderwitz immer eine Kö im Dienst.Museal erhalten ist in Dresden ALtstadt und in Löbau eine Kö.Ab 1992 wurden die Loks als Baureihe 310 nach Bundesbahnschema eingereiht.

Baureihe V15 bis V23 oder 101 / 102 der Deutschen Reichsbahn

die PMT Lok in TT gibt ihr Vorbild gut wieder


101 253 ist eine Lok der ersten Serie mit Ursprungsmotor
als Neuentwicklung der DDR wurden die V15 gebaut. Galt es doch damals den unwirtschaftlichen Rangierdienst mit überalterten Dampfloks die stets mit zwei Mann besetzt waren zu rationalisieren. Mit 150 PS und hydraulischem Getriebe war die Lok für den mittleren Rangierdienst gebaut worden. Spätere Bauserien erhielten den 220PS starken Motor. Viele Betriebe der DDR mit Anschlüßbahnen erhielten ebenfalls die bewährten Lokomotiven aus dem LKM Babelsberg. Die DR setzte die Loks auf Bahnhöfen mit mittleren Verkehrsaufkommen ein. Auch im Übergabedienst zwischen Bahnhöfen mit drei bis vier Waggons waren die Loks häufig anzutreffen. Ab den achziger Jahren wurden die meisten Loks im RAW Halle bei Ausbesserungsarbeiten in Orange umlackiert.Museal erhalten sind einige Loks unterschiedlicher Bauserien im Eisenbahnmuseum Löbau. 

Baureihe V75 oder 107 der Deutschen Reichsbahn

u.B.z. die Modell 107 von Berliner TT-Bahn
Zur Ablösung der Dampflokomotiven im Leiziger Hauptbahnhof beschaffte die Deutsche Reichsbahn vierachsige Diesellokomotiven aus der Tschechoslowakei. Die Loks werden Dieselelektrisch angetrieben und haben 750 PS Motorleistung. Durch den Bau der Baureihe V60 in der DDR wurde die Tschechische V75 nicht weiter beschafft. Auch im Leipziger Hauptbahnhof kam bald die DDR Standart V60, spätere 106 zum Einsatz.Einige Loks wurden somit schon ab Anfang der siebziger Jahre nicht mehr benötigt. Als Splitterbaureihe, die nur in wenigen Stückzahlen (18) beschafft wurde hatte die Reichsbahn wenig Interesse an dieser Loktype. Letzte Einsätze erfolgten bein den Bw Falkenberg und Altenburg vor Bauzügen. Die Karsdorfer Eisenbahngesellschaft kaufte die letzte 107, die ursprünglich als Traditionslok vorgesehen war von der Deutschen Reichsbahn (107 004-4). Bei der tschechischen Bahn sind noch einige Lokomotiven meist zu Reservezwecken vorhanden.

das TT-Modell gibt das Erscheinungsbild der Baureihe 107 gut wieder


eine T435 der tschechischen Staatsbahn mit Schwanenhalsdrehgestellen
die tschechischen Lokomotiven wurden Hektor genannt und waren meist im Güterzugdienst eingesetzt. Doch auch Rangierdienste und im Sommer Reisezüge auf kurzen Distanzen wurden gefahren

 die russischen Staatsbahnen bezeichneten die Lok als YM32

Die T334 von CKD

TT Modell Lok 4 des Chemiefaserwerkes Wilhelm Pieck Schwarza
aus tschechischem Import stammt diese Lok mit der für Deutschland ungewöhnlichen Nummer.Von der Firma CKD gebaut soll die Lok im mitteleren Rangierdienst und Übergabeverkehr eingesetzt werden. Die Deutschen Staatsbahnen hatten keine Loks im Bestand. Vielmehr kauften Industriebetriebe die Loks und setzten sie auf Werkbahnen und im Übergabeverkehr zur Deutschen Reichsbahn ein. Der Antrieb erfolgt dieselelektrisch auf alle drei Achsen. Das Dienstgewicht beträgt 40,5t.

Baureihe V60 oder 106 der Deutschen Reichsbahn

Auch aus  der DDR Produktion stammt die Rangierlok der Baureihe V60. Mit Innenrahmen und Mittig liegendem Strömungsgetriebe ausgestattet sollte die Lok insbesondere den Traktionswandel im Rangierdienst einleiten. Der Stangenantrieb wirkte wie bei der Dampflok auf alle vier gekuppelten Achsen. Wie auch bei der V100 oder V180 wurde der 900PS Motor eingebaut. Im Gegensatz zu den anderen Bauarten hatte die Lok jedoch keinen Turbolader. Als nichtaugeladener Saugermotor erreichte der Motor nur 600PS.. Die Achslast von 15 Tonnen machte die Lok zu einer universellen Rangierlok. Auch kurze Güter und im Sommer auch Reisezüge wurden gefahren. Die Lok war bei allen Bahnbetriebswerken der DDR meist als Rangierlok eingesetzt. Durch den Strukturwandel bei der Deutschen Bahn und fehlenden Rangieraufgaben sind  kaum noch Loks der jetzt als 346 bezeichneten Loks im Einsatz.

in Messelackierung das TT-Modell V60 1201


106 800-6 in den Standardfarben der achziger Jahre 
ihr Rangierfunkname ist  Renate 14

Baureihe V100 oder110/112 der DR oder 202 der DB-AG

als Petroleum P8 wurden die ersten Lokomotiven bezeichnet. Die Ablösung vieler veralteter Länderbahndampfloks begann mit dieser Lok aus der Familie der V100. Mit 15 Tonnen Achslast und 1000PS indiziérter Motorleistung kann die Maschine universell eingesetzt werden. Eine Dampfheizung sorgt für das Beheizen eines Reisezuges. Die Lok wird dieselhydraulisch über zwei Drehgestelle mit je zwei Achsen angetrieben. Ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt 100km/h. Die Umzeichnung 1970 auf EDV-Nummer bezeichnete die Lok als BR 110. Die  Loks der Baureihe 110 waren in allen Bahnbetriebswerken der Deutschen Reichsbahn zu sehen.Durch stärkere Motoren wurden ab Ende der siebziger Jahre viele Loks auf 1200PS (Baureihe112) oder 1500PS(Baureihe114) umgebaut. Die Deutsche Bahn übernahm noch viele Loks. Wärend die 110er bald als Baureihe 201 ausgemustert wurden waren die Loks der Baureihe 202 noch bis Mitte 2002 bei DB Regio im Dienst. Die 114 wurde als BR 204 bezeichnet und wurde noch bei DB Cargo eingesetzt.

ab Anfang der achziger Jahre wurde die von den Berliner TT Bahnen hergestellte 110 104-8 auf vielen TT Anlagen heimisch


als Bausatz für Clubmitglieder wurde bei Tillig die V100 012 in Messelackierung hergestellt


202 385 in nach Bundesbahnschema erfolgten Lackierung


für DB Cargo ist 204 274 in verkehrsrot unterwegs

Die V180 - spätere 118 der Deutschen Reichsbahn

die heutige Museumslok 118 005 in der Serienlackierung der sechziger Jahre mit zwei weißen Streifen und vier klappbaren Fenstern an der Maschinenraumseite ist eine Lok der ersten Bauserie
die rundliche Babelsbergerin ist die erste Großdiesellok der Deutschen Reichsbahn.
Nach anfänglichen Versuchsfahrten wurden die ersten betriebstauglichen Lokomotiven Mitte der sechziger Jahre an die Deutsche Reichsbahn geliefert. Zwei unabhängige Maschinenanlagen mit 900PS wirkten dieselhydraulisch getrieben auf je ein Drehgestell mit zwei Achsen. Die Achslast beträgt ca.20Tonnen. In der Mitte des Maschinenraumes befindet sich ein Dampfheizkessel für die Reisezugheizung. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 120km/h.Mit der hohen Achslast ist die Maschine nur auf Hauptstrecken einsetzbar. Anfangs wurden die Loks im Berliner Raum eingesetzt. Nach und nach erhielten auch andere Bw die 118. Ab den siebziger Jahren gab es wohl kaum eine Strecke, die nicht von 118 befahren wurde. Klassische 118 Bw waren zum Anfang Berlin Ostbahnhof, Magdeburg, Erfurt, Gera und Dresden.Die zweite Lieferserie der  V180 wurde als Unterbaureihe 118.1 schon mit 2x1000 PS Maschinenanlagen ausgeliefert.

die BTTB 118 146-0 in Lackierung ab den siebziger Jahren mit nur zwei Fenstern und außen statt der Fenster angebrachten Düsenluftgitter stellt die vierachsige  2x 1000 PS  Variante dar
Eine dritte Lieferserie als Unterbaureihe 118.2-4 wurde mit zwei dreiachsigen Drehgestellen gebaut und war mit ca.15 Tonnen Achslast auch für Nebenbahnen einsetzbar.

die Tillig 118 714 erinnert im Modell an die leistungsverstärkte sechsachsige 118 mit 2x1200 PS Motoren
Zur Erprobung erhielten drei Loks eine Vollsichtkanzel mit blendfreien Stirnfenstern. Diese bewährten sich nicht. Es war im Winter auf den Führerständen diese Loks bitterkalt.

sie wäre heute sicherlich der Stolz einer jeden  Museumsbahn, V180 131 mit den blendfreien Stirnfenstern ist leider nur noch als Modell vorhanden
Während die beiden vierachsigen Loks bis 1985 verschrottet wurden baute das RAW Karl Marx Stadt die sechsachsige 118 203 Mitte 1978 in die Regelausführung um. Ab Ende der siebziger Jahre wurden viele sechsachsige Loks auf stärkere Strömungsgetriebe und 1200PS Maschinenanlagen umgebaut.

die Versuchslok für 1200 PS Motoren war V240 001, hier in Lackierung für die Leipziger Messe
Gleichzeitig wurden auch die vierachsigen 2x 900PS Loks der Unterbaureihe 118.0 auf stärkere Motoren umgebaut.Diese wurden dann als 118.5 bezeichnet.  Eingesetzt wurden die Lokomotiven aller Bauarten je nach Achslast universell vor allen Zugarten. Für den schweren Schnellzugdienst mit über zehn Wagen war die Dampfheizung etwas zu schwach. Durch Doppeltraktionssteuerung konnten auch zwei Loks von einem Führerstand aus gesteuert werden. Die Ablösung im schweren Schnellzugdienst erfolgte meist durch die stärkere 132 mit Elektroheizung oder durch Elektrifizierung der Hauptstrecken. So begann die Abwanderung insbesondere der sechsachsigen 118 Anfang der achziger Jahre verstärkt auch auf Nebenbahnen. Viele Dampfloks der Baureihe 50 und 52 konnten aus dem Dienst ausscheiden. Ende der achziger Jahre begann auch der Stern der Baureihe 118 langsam zu sinken. Der Verkehrsrückgang zur Währungsunion 1990 ließ viele Güterzugleistungen ausfallen.  Zuerst wurden die 118.0 mit 2x900 PS ausgemustert.

118 569-3 ist eine Lok der ersten Bauserie, jedoch schon mit stärkeren Motoren. Die mittleren klappbaren Fenster wurden schon bald gegen Vollscheibenfenster getauscht. Die letzte Farbvariante der Deutschen Reichsbahn war die sogenannte Sparlackierung, teure weiße Farbe wurde an den Seitenwänden eingespart.
Es folgten die weiteren vierachsigen 118 sowie die nicht leistungsverstärkten sechsachsigen 118. Durch Ablösung von der Baureihe 119 wurde die 118 bis 1993 zunehmend zu einer Rarität auf ostdeutschen Gleisen. Als letztes Einsatz Bw in der Oberlausitz stellte Görlitz Ende 1995 den 118 Einsatz ein. Letzte Einsätze wurden bis ca.1997 im Thüringer Wald durchgeführt. Einige 118 sind noch als Museumsloks vorhanden. Die ITL und weitere Privatbahnen setzen gelegentlich noch einige von der Deutschen Bahn gekaufte 118 ein.


Baureihe 119 DR oder nach DB Schema 219 das U-Boot der Deutschen Reichsbahn
Reichsbahnlackierung der achtziger Jahre und zweite Bauserie mit Spitzenlicht unten
In den siebziger Jahren bestand bei der Deutschen Reichsbahn weiterer Bedarf an leistungsstarken Diesellokomotiven. Da in der DDR nach RGW Vorgaben keine Großdieselloks mehr gebaut werden durften übernahm im Rahmen des RGW das Bukarester Lokomotivwerk die Fertigung. Es wurden 200 Lokomotiven in der DDR in Dienst gestellt. Leider war die Lok sehr störanfällig. Einige Maschinen wurden nur wenige Jahre alt, die meisten wurden im RAW Karl Marx Stadt germanisiert, d.h. deutsche Baugruppen und Motoren ersetzten die Lizenznachbauten und nicht bewährte Bauteile. Die Lok hat eine Achsfahrmasse von Rund 16 Mp, 2700PS und ist mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120km/h universell auf Haupt- und Nebenbahnen einsetzbar. Eine Zugsammelschiene und Elektroheizung waren für Reisezüge von Vorteil. Durch die Anordnung der Bullaugen an den Seiten wurden die Loks auch U-Boot genannt. Auch der Name Karapatenschreck war anfänglich sehr geläufig. Die Loks wurden vor allen Zugarten eingesetzt. Im Thüringer Wald ersetzten sie die letzten Dampfloks der Baureihe 95. Beheimaten waren die Loks u.a. in Dresden, Saalfeld, Probstzella, Halle, Oebisfelde, Kamenz, Zittau und Görlitz. 

auch bei der 119 gab es  Ende der achziger Jahre die Sparlackierung bei einigen Loks
Die Bahn AG übernahm einen Großteil der noch vorhandenen Lokomotiven. Die letzten Lokomotiven waren sogar noch wendezugtauglich ausgerüstet worden. Anfangs waren die Loks noch vor allen Zuggattungen eingesetzt. Ab 1997 kamen die jetzt als 219 bezeichneten Loks zu DB Regio und waren ausschließlich im  Reisezugdienst tätig. Doch der hohe Dieselverbrauch der 2700 PS starken Loks war für die nur aus wenigen Reisezugwagen bestehenden Züge unwirtschaftlich. Leichte Triebwagen waren und sind das Verkehrskonzept ab Ende der neunziger Jahre.

die TT 219 064 in orientrot mit Bahn AG Latz, auch diese Lok erhielt noch die ZWS Wendezugsteuerung
Die Ablösung dieser Maschinen erfolgte ab Ende der neunziger Jahre  durch Triebwagen. Im Jahre 2002 wurden die letzten Lokomotiven abgestellt.

Die Baureihe 229 der Deutschen Bahn

229 144 der Deutschen Bahn


Lok MEG 302 ist die ehemalige 229 173 der DB AG
ab 1992 wurden einige 119 der Deutschen Reichsbahn grundlegend modernisiert. Dabei erhielten die Loks neue Maschinenanlagen und ein geändertes, auf höhere Leistung abgestimmtes Kühlersystem.Durch Umbauten  an den Drehgestellen konnte die Höchstgeschwindigkeit auf 140 km/h heraufgesetzt werden. Auch die Führerstände wurden Bedienerfreundlicher gestaltet. Es wurde eine zentrale Energieversorgung eingebaut. Diese war so ausgelegt, den gesamten Zug auch bei längeren Stillständen mit Energie zu versorgen. Die Lackierung wurde orientrot ausgeführt und das Farbkonzept etwas abgewandelt. Ein Bildvergleich mit 219 179 weiter oben gibt die Unterschiede gut wieder. Das Einsatzgebiet sollte der Interregio und Intercityverkehr auf nichtelektrifizierten Strecken werden. Die Loks wurden am Anfang in klassischen Schnellzugeinsatzstellen wie Berlin Hbf. und Erfurt beheimatet.Insgesamt wurden 26 Loks der Baureihe 119 zur 229 umgebaut. Die Bahnreform mit geänderten Konzepten und größeren Höchstgeschwindigkeiten sowie dem sich ausbreitenden ICE Verkehr machten die Loks jedoch bald überflüssig. Neue Fernverkehrsstrecken  und Ausbaustrecken wurden elektrifiziert.  Nach letzten Schnellzugeinsätzen im Raum Gera vor Interregios kam ca.im Jahre 2000 das Aus für die Baureihe 229. In das  neue Farbschema Verkehrsrot wurden nur noch zwei Lokomotiven bei Untersuchungen umlackiert. Nach nur wenigen Einsatzjahren wurden die mit Millionenaufwand modernisierten Lokomotiven abgestellt und schnell verschrottet. Die  Lokomotiven 229 120 und 229 173 wurden an die Privatbahn MEG verkauft und sind noch vorhanden..

Die Baureihe V200, spätere 120 der Deutschen Reichsbahn

Nach einem RGW Beschluß Ende der sechziger Jahre durften in der DDR keine Großdieselloks mehr hergestellt werden. Durch Arbeitsteilung der einzelnen sozialistischen Länder sollte so eine höhere Effektivität erreicht werden. Die deutsche Reichsbahn kaufte deshalb um den Traktionswandel zu beschleunigen russische Diesellokomotiven in der UdSSR. Die ersten Loks aus russischer Produktion hatten noch keine Zugheizung. So wurden bereits ab Mitte der sechziger Jahre als erste russische Dieselloks die V200 spätere 120 der Deutschen Reichsbahn importiert.
Taigatrommel oder Wumme wird die Lok genannt.Die ersten Loks wurden noch ohne Schalldämpfer ausgeliefert. Der Motor hat 2000PS und ist ein Langsamläufer als Zweitaktdiesel. Er treibt einen Generator zur Stromerzeugung an.Die zwei dreiachsigen Drehgestelle haben pro Achse einen Tatzlagermotor. Diese Motoren sind federnd an den Achsen gelagert und sind der Lokantrieb. Die Loks wurde wegen der fehlenden Zugheizanlage ausschließlich im Güterzugdienst eingesetzt. Wegen der hohen Achslast von 20 Tonnen pro Achse konnten die Loks jedoch nur auf den dafür ausgebauten Strecken eingesetzt werden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 100km/h. Bedeutende Dienststellen waren die Bw Gera, Dresden, Berlin Pankow, Senftenberg, Cottbus, Eberswalde und Hagenow Land. Die Loks waren sehr robust und wenig störanfällig. Letzte Ausmusterungen als Baureihe 220 der DB AG erfolgten erst im Dezember 1995. Privatbahnen haben ebenfalls noch einzelne Maschinen im Bestand. Auch in anderen osteuropäischen Ländern sind noch immer Loks dieser Baureihe im Einsatz. Dresden, Chemnitz und Leipzig sowie Staßfurt haben noch mindestens eine Museumslok im Bestand.Die oben abgebildete 120 338 ist die Dresdener Traditionslok.

Tillig-Taigatrommel in TT mit weißer Bauchbinde und Haltestangen im Frontbereich

Baureihen 130 bis 132 oder 230 bis 234 - die Ludmilla der Deutschen Reichsbahn
Nach einem RGW Beschluß Ende der sechziger Jahre durften in der DDR keine Großdieselloks mehr hergestellt werden. Durch Arbeitsteilung der einzelnen sozialistischen Länder sollte so eine höhere Effektivität erreicht werden. Die deutsche Reichsbahn kaufte deshalb, um den Traktionswandel zu beschleunigen russische Diesellokomotiven in der UdSSR. In den siebziger Jahren war das Erdöl noch billig einzukaufen. Die Deutsche Reichsbahn setzte deshalb auf eine schnelle Ablösung der Dampflokomotiven durch die Verdieselung. Die ersten Loks aus der Serie der Ludmillas, die Baureihe130 und Baureihe 131 hatten noch keine Zugheizung.

Museumslok 130 002, ohne Zugheizgenerator und mit großen Frontscheiben
Die Loks der Baureihe 130 wurden für eine Höchstgeschwindigkeit von 140km/h ausgelegt. Geplant war damals die Streckenhöchstgeschwindigkeiten auf 140km/h zu erhöhen. Dieses wurde auf Grund vieler Mängel an den Hauptstrecken nie erreicht. Die Lokomotiven der Baureihe 130 sind fast ausschließlich im Flachland der DDR eingesetzt worden und beförderten hauptsächlich Eil und Durchgangsgüterzüge. Die erste Lokomotive wurde 1970 in Dienst gestellt. Um die Geschwindigkeit von 140km/h zu fahren wurden die Drehgestelle entsprechend dafür konzipiert. Auch eine elektrische Widerstandsbremse kam bei diesen Loks zum Einsatz. Die ersten 56 Loks hatten noch die großen Frontscheiben. Spätere Serien erhielten kleinere Fronscheiben (siehe Fotos) Insgesamt wurden 80 Loks dieser Baureihe in den Dienst der DR gestellt. Weitere Bestellungen wurden als Baureihe 131 importiert.  Beheimatet waren die Loks u.a. im Bw Neustrelitz das dadurch als eines der ersten Bw der DDR Dampffrei wurde. Weitere Bahnbetriebswerke waren Seddin, Leipzig Süd, Halle und Falkenberg. Später kamen noch die Bw Frankfurt Oder und Neubrandenburg als Heimatdienststellen dazu. Schnellzüge und Reisezüge konnten in den Wintermonaten nur bei Mitnahme eines Heizkesselwagens gefahren werden. 1973 wurden zwei Versuchslokomotiven mit Heizgenerator an die DR ausgeliefert. Die Loks wurden mit der HG 140km/h als 130 101 und 130 102 eingereiht und entsprachen im Wesentlichen den Serienlokomotiven der Baureihe 132.

130 007-8 wurde ab Ende der siebziger Jahre in TT hergestellt

Für schwere Güterzüge in den Gebirgslandschaften der DDR in den südlichen Bezirken wurde hauptsächlich die Baureihe 131 eingesetzt. Die Drehgestelle waren durch eine andere Getriebeübersetzung auf eine Höchsgeschwindigkeit von 100km/h ausgelegt. Durch die andere Untersetzung der Antriebszahnräder kann mehr Kraft auf die Radsätze als bei der Baureihe 130 übertragen werden. Die Achslast beträgt 20 Tonnen pro Radsatz, die Leistung 3000 PS. Die elektrische Widerstandsbremse entfiel bei der Baureihe 131 wegen der geringeren Höchstgeschwindigkeit. Beheimatet waren die Loks in den thüringischen Bahnbetriebswerken Eisenach, Meiningen und Erfurt. Von der Baureihe 131 wurden von der DR 76 Loks aus der UdSSR importiert. Umbaulokomotiven der Baureihe 130 mit geänderter Getriebeübersetzung der Drehgestelle auf 100km/h wurden als Baureihe 131.1 eingereiht.


Piko Modell der Baureihe 131 in TT
 
Erst Ende 1973 gelang der Einbau eines elektrischen Generators für die Zugheizung. Diese Loks wurden ab 1974 als Baureihe 132 in Dienst gestellt. Die Motorleistung beträgt 3200 PS und der Antrieb erfolgt auch dieselelektrisch d.h. es wird durch den Dieselmotor ein Generator angetrieben und der erzeugte Strom über Regler und Wandler auf sechs Fahrmotoren angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 120km/h. Die Achslast beträgt 20 Tonnen pro Achse. Die Gesamtmasse bei sechs Achsen somit rund 120 Tonnen. Damit waren die Loks nur auf ausgebauten Hauptstrecken mit 20 Tonnen Achslast unterwegs. Sie wurden sowohl vor Schnellzügen als auch anderen Reise- und Güterzügen eingesetzt.  Die Loks waren sehr robust. Die DR stellte 709 Lokomotiven dieser Baureihe in Dienst. Äußerlich unterschieden sich die Loks von der BR 130/131 durch den um 200mm vergrößerten Lokkasten mit Rahmen und dem zusätzlichen Dachaufbau. Zusätzlich war ein fünftes Fenster in den Seitenwänden. Während die Güterzugloks ohne Zugheizung Anfang der neunziger Jahre durch den verringerten Güterverkehr bei der DR sehr schnell aus dem Betriebsdienst verschwanden sind die Baureihe 132 vielfältigen Umbauten unterzogen worden. In den neunziger Jahren erhielten einige Lokomotiven der Baureihe 132 Drehgestelle bzw. Teile der Baureihe 130 wie Achsgetriebe und Fahrmotoren und wurden mit nun neuer Höchstgeschwindigkeit 140km/h in die Baureihe 234 umgezeichnet.  Diese Loks erhielten eine Wendezugsteuerung und teilweise neue Motoren. 64 Loks wurden in die Baureihe 234 umgebaut und zuerst im Bw Berlin Ostbahnhof beheimatet. Später kamen noch die Bw Görlitz, Reichenbach und Schwerin als Heimat Bw dazu. Auch Versuche mit anderen Motorenherstellern (MAK - Katerpilar) wurden bei der Baureihe 132 durchgeführt und auch Rußland (Kolomna) beteiligte sich mit neu konzipierten Motoren. Grund war der Ablauf der normativen Nutzungsdauer bei vielen Motoren der Baureihe 132. Viele Motoren waren im Jahre 1990 bereits an der Verschleißgrenze.

als exzellentes Modell kam ca.ab 1997 die Roco Ludmilla in TT auf die Modellbahngleise
Ab 1992 wurden die Loks in die Baureihe 232 nach Bundesbahnschema umgezeichnet. Es entstanden durch die neue Motorisierung und andere Umbauten neue Unterbaureihen. Die Baureihe 233 (Foto) ist eine neue Unterbaureihe.  Einige Loks wurden auch an Privatbahnen verkauft. Noch heute sind vielfältige Zugleistungen von den Loks der Baureihen 232 bis 234 zu erbringen. Die wendezugfähigen 234 wurden durch Triebwagen ersetzt. Fast alle noch im Dienst stehenden Loks sind im Güterzugdienst. Als erste Museumslok wurde die türkisfarbene 234 304 ( siehe Modellbahnteil - an der Strecke) in Museums-Bw Chemnitz hinterstellt. 


233 321 ist eine modernisierte  Lok aus der Serie der 132 mit Heizgenerator

Die V200 oder die Baureihe 220 der Deutschen Bundesbahn

die museal erhaltene V200 002 in Dresden Altstadt


schon Anfang der sechziger Jahre entstand das TT Modell V200 027
auf der Basis der vor dem zweiten Weltkrieg entwickelten Dieselloks entstanden paralell bei beiden Bahnverwaltungen Deutschlands ähnliche Zweimaschinenlokomotiven mit hydraulischen Getrieben. Die V200 der Deutschen Bundesbahn hat daher große Ähnlichkeit mit der V180 der Deutschen Reichsbahn. Auch waren die westdeutschen Loks der V200 eher in Erprobung und Einsatz als die Ostdeutschen V180. Die Loks bewährten sich im Reise- und gemischten Dienst sehr gut. Leider ließ bei langen Zügen auch bei dieser Loktype die Dampfheizung zu wünschen übrig. Für schwere Schnellzüge und Güterzüge waren die Loks zu schwach geraten. Eine Ablösung der Dampflok-Baureihen 01 und  44   gelang mit der V200 der DB nicht. Bei der DB  waren die Loks bis ca.1984 im Einsatz. Einige dieser formschönen Maschinen wurden noch an Privatunternehmen nach der Schweiz und Italien verkauft.

Die 221 der Deutschen Bundesbahn

der VEB Berliner TT Bahn baute als Modell auch die 221 nach
als stärker motorisierte Lok aus der V200 Familie gilt die Baureihe 221. Die Technik ist im Grundaufbau gleich zur 220. Stärkere Motoren und Getriebe hat die 221. Die gerundeten Vorbauten sind kleiner und steiler gehalten. Statt der großen Maschinenraumfenster erhielt die Lok in den Seitenwänden ein kleines Fenster und Lüftergitter. Die Loks der Baureihe 221 waren bis 1988 im Planeinsatz bei der Deutschen Bundesbahn.

das TT Modell der 221 137 in ozeanblau beiger Lackierung





 
 

Deutsche Bundesbahn - die Familie der Baureihen  210 bis 218

mit DB Latz steht 218 001 in Bayreuth


in Verkehrsrot ist 218 296 auf vielen TT Anlagen unterwegs
Als Nachfolgelokomotiven für die Baureihen aus der Familie der V200 wurde die Baureihe 210 bis 218 der Deutschen Bundesbahn entwickelt. Dabei hatten die BR 210 einen Motor mit gekoppelter Gasturbine. jedoch bewährten sich die Gasturbinenloks nicht und wurden ohne Gasturbinen umgebaut und als BR 217 umgezeichnet. Die Baureihe 215 war für den Reisezugdienst konzipiert und hatte noch eine Dampfheizung für den Reisezugdienst.Ab 1997 wurden die Loks nicht mehr im Reisezugdienst benötigt. Die Dampfheizung wurde ausgebaut und die Loks wurden zu DB Cargo umbeheimatet um im Güterzugdienst eingesetzt.
Die BR 216 war etwas stärker durch Getriebeänderung und dadurch nur für 100km/h Höchstgeschwindigkeit zugelassen. Auch war keine Zugheizung vorhanden. Die Baureihe 216 ist inzwischen vollständig aus dem Güterzugdienst ausgeschieden. Die BR 218 war mit wieder geändertem Getriebe für 160km/h zugelassen und damit für den Eil- und Schnellzugdienst geeignet. Die Zugheizung erfolgte über einen elektrischen Heizgenerator.
Die Baureihe 218 ist bis in die heutigen Tage noch imReisezugdienst  eingesetzt. Die Loks wurden ab Mitte der neunziger Jahre modernisiert und erhielten eine ZWS ( Zentrale Wendezugsteuerung).

ob es eine 218 001 in Intercitylackierung gegeben hat darf bezweifelt werden. Der aus dem Start Sortiment stammenden Lok 218 001 steht diese Lackierung jedenfalls meiner Meinung nach hervorragend. Da mit diesem Sortiment die Altersgruppe Kinder und Jugendliche erreicht werden soll ist der ICE ähnliche Lackiervorschlag  Top.

Die NoHAB - Lokomotiven

eine Belgische NoHaB wurde als TT Modell hergestellt
ist ein bewährter Lizensnachbau des schwedischen Herstellers Nydqvist och Holm AB
Die Ursprungslok stammt aus Amerika und bewährte sich als sognannte F-Reihe gut.Der Antrieb erfolgte dieselelektrisch. Von dieser Lokbaureihe wurden in Europa ca. 200 Stück bis Ende 1960 gebaut.Verkauft wurden Loks nach Schweden, Norwegen, Belgien Luxemborg, Ungarn und Dänemark.Als Rundnasen oder Kartoffelkäfer hatten die Loks bald ihren Spitznamen weg. In Ungarn waren die NoHAB s als Baureihe M61 unterwegs. Haupteinsatzgebiet dort war die Tour Rund um den Balaton, vielen DDR Urlaubern sind diese Loks damals bestimmt noch in Erinnerung. Meine einzige Betriebsaufnahme von M61 019 ist unter der Rubrik Ungarn zu finden. Fotografiert bei einem Jugendturisturlaub. In Ungarn waren die Loks bis Ende der neunziger Jahre unterwegs. In den skandinavischen Länden trennte man sich schon in den achziger Jahren von den nun betagtn Lokomotiven. Es sind jedoch noch eine vielzahl der robusten Lokomotiven bei Privatbahngesellschaften im Einsatz. In Ungarn existiert mndestens eine Museumslokomotive, die in der Ursprungslackierung vorhanden ist.


die dänische My 1125 in braun wurde von den BTT Bahnen in den siebziger Jahren hergestellt


in den achziger Jahren folgte die rote Version


M61 001 in den siebziger Jahren in der damals üblichen Lackierung


M61 019 wurde ab Mitte der achziger Jahre in der nun gültigen Lackierung für die TT Bahner gefertigt
 
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Okt. 2019 - 983
Nov 2019 - 1139
Dez 2019 - 1059
ab Jan 2020 N.A.